Das Leben des Lottogewinners(3)

Frau Sappel hatte den Mord im Geschenkeladen direkt gesehen, das Blut war sogar auf ihren weiten Ausschnitt gespritzt worden, wo normalerweise nur das Sperma ihres Freundes oder die Hautlotion landete. Mit einem schweren Schock wurde sie in die Psychiatrie zur weiteren psychologischen Betreuung gefahren, und sogar die Psychologen fragten sich, wieso die Polizei erst nach einer Stunde gekommen war. Frau Sappel war das alles zu viel, das Blut trocknete nämlich schon, während sie kettenrauchend auf der Bank vor dem Laden saß und nicht mal weinen konnte. Trotzdem hatte sie es recht schnell überwunden, nach zwei Tagen konnte sie schon wieder arbeiten gehen. Wenigstens hatte sie den Einsturz des Hauses, in dem der Lottoladen drin war, nicht miterlebt. Also verkaufte sie weiter nutzlose Geschenkartikel, die niemand so wirklich braucht. Auch sie hatte das Problem, dass ihr Leben im Gegensatz zu ihren Brüsten wirklich flach war. Flach und öde. Bis auf ihre Beziehung mit einem sexsüchtigen Mann. Sobald sie aus dem Shop nach Hause kam, wollte er Sex. Meistens sofort oral und später vaginal. Und ungefähr einmal in der Woche musste es anal sein. Frau Sappel genoss diese Beziehung trotz der Zweifel, die sei aufgrund der kleinbürgerlichen Einstellung ihrer Eltern manchmal noch hatte. Schließlich konnte sie mit ihren Eltern nie darüber reden, dass bei ihr nach der Arbeit der reinste Porno ablief. Manchmal sogar schon davor. Ihr Freund machte auch nie schlapp, denn er war Fitness-Trainer. Heute jedoch kam sie nach Hause in die Wohnung und war nur noch in ihrem Trauma des Mordes und der Gerüchte um den zerstörten Lottoladen gefangen. Normalerweise zerrte sie notgeil die Hose des Freundes runter und ging in die Vollen, aber heute war alles anders. Ihr Freund erschrak, als er ihr bleiches Gesicht sah, und obwohl er eine sehr harte Erektion hatte, hörte er erst mal zu. Sie erzählte ihm von ihren zwei Tag-Albträumen, die sie heute hatte. Da erschrak er noch mehr. Frau Sappel wurde traurig. Jetzt belastete das auch noch ihre große Feierabend-Freude. Der Freund jedoch wusste, wie man so etwas bewältigte, und holte erst mal eine Flasche Jack Daniels aus der Bar. Dankbar nahm Frau Sappel gleich einen großen Schluck aus der Flasche und genoss die betäubende Wirkung. Nachdem sie die Flasche zusammen geleert hatten, verlor sie jede Hemmung und vergaß auch das Trauma. Gierig lutschte sie seinen Schwanz und schluckte, als er kam. Dann drehte sie sich um und stöhnte bei den tiefen, harten Stößen. In der folgenden Nacht konnte sie zum ersten Mal nach der Katastrophe wieder tief und traumlos schlafen. Doch der nächste Morgen war die Hölle auf Erden. Frau Sappel wachte auf, tastete -immer noch betrunken- nach ihrem Freund, und da war etwas schleimiges, nasses. Sie drehte sich um - und schrie lautstark. Sie hatte in das große blutende Loch, das gestern noch der Kopf ihres Freundes war, gefasst - der Körper war gar nicht mehr da! Hysterisch schreiend und weinend zugleich, stolperte sie ins Badezimmer. Da war alles voller Blut. Die Wohnung war leer. Es war nichts mehr da. Sie hörte noch ein Zischen und dachte an den Gasherd, als das ganze Wohnhaus explodierte. Es blieb nichts übrig außer ein Haufen Geröll. Und Frau Sappel und ihr sportlicher Freund war tot. Traurig war nur der Pornohersteller, der überall in der Wohnung Minikameras versteckt hatte. Der verdiente jetzt weniger. Und der Geschenkeladen suchte eine neue Verkäuferin.

Fortsetzung folgt...

Zurück